Die Befindlichkeit des Menschen ist abhängig vom Sonnenlicht: Wir fühlen uns an einem warmen
Sonnentag viel besser als an einem neblig-trüben Tag im Herbst oder Winter. Viele Menschen
klagen in der sonnen-armen Zeit über Lustlosigkeit, verringerte Leistungsfähigkeit, verstärktes
Schlafbedürfnis, gedrückte Stimmung, Konzentrationsschwierigkeiten, morgendliche Müdigkeit
und über eine Gewichtszunahme.
Sind diese saisonal auftretenden Symptome stark ausgeprägt, spricht die Medizin von einer
"Saisonal abhängigen Depression" (SAD). Im Frühjahr, wenn die Tage wieder länger und
freundlicher werden, verschwindet dieses Stimmungstief wieder.
Wie funktioniert die Lichttherapie?
Wenn im Herbst die Tage kürzer werden, bewirkt der Lichtmangel im Körper
eine höhere Melatoninproduktion. Melatonin ist ein Hormon, das schlaffördernd
und stimmungsdrückend wirkt. Gelangt nun mit der Lichttherapielampe genügend
intensives Licht über die Netzhaut zur Zirbeldrüse im Gehirn, wird die
Melatoninproduktion reduziert und die Konzentration des Hormons Serotonin
(im Volksmund "Glückshormon" genannt) steigt. Serotonin beeinflusst Appetit
und Schlaf, steuert den Sexualtrieb, die Körpertemperatur und beeinflusst die
Gemütslage. Ausreichend Serotonin im Körper macht ruhig und ausgeglichen, zuwenig
Serotonin im Körper kann zu Schlaf- und Essstörungen sowie zu Depressionen führen.
Auch Migräne-Attacken sind auf einen Serotoninmangel zurückzuführen.
Wie wird die Lichttherapie durchgeführt?
Die Lichttherapie sollten Sie regelmäßig durchführen. Während 30 Minuten
bei 10.000 Lux lassen Sie Ihr Gesicht mit geöffneten Augen bestrahlen.
Sie müssen dabei nicht direkt in die Lampe schauen, sondern können dazu
auch lesen, allerdings sollten Sie alle zwei Minuten in das Licht blicken.
Eine Zeituhr gibt Ihnen regelmäßig Signale.
Mit der Lichttherapie sollte bei einer Neigung zu Winterdepressionen
schon vorbeugend, d. h. vor Auftreten der Symptome begonnen und während der
Wintermonate fortgeführt werden.
Im Allgemeinen sind 1 bis 2 mal wöchentliche Anwendungen zu empfehlen.
Die Behandlung lässt sich sinnvoll mit Sauerstoff- oder Infusionstherapie kombinieren.