Die Akupunktur ist die bei uns bekannteste Form der
chinesischen Medizin, die auch noch die Heilkräutertherapie,
die
Bewegungstherapie, Massagen und
Ernährungstherapie
beinhaltet.
Die Grundlage der Methode basiert auf der 3000-jährigen Erfahrung,
dass es im menschlichen (und auch tierischen) Organismus
Energieleitbahnen gibt, die die Funktionen des Körpers steuern.
Das sogenannte Meridiansystem stellt ein auf der Körperoberfläche
und im Körperinneren ausgebildetes Netz von Leitbahnen dar, in dem
das Qi - die Lebensenergie - nach genau bekannten Gesetz-
mäßigkeiten zirkuliert. Jede Störung dieses Energieflusses führt
zu Störungen von Körper und Seele. Insgesamt werden
12 Hauptmeridiane und 8 Sondermeridiane beschrieben.
Eine weitere Beobachtung alter Ärzte ist, dass auf diesen Leitbahnen
bestimmte Punkte liegen, die spezielle Wirkungen auf den Orga-
nismus haben. Von den 1000 bekannten Punkten gelten ca. 60 bis
100 als besonders wirksam. Die Reizung einer sinnvollen Kombi-
nation von Akupunkturpunkten führt zu Wirkungen auf das Nerven-
und Hormonsystem, die die Behandlung verschiedenster gesundheit-
licher Störungen ermöglichen.
Die Behandlung mit Nadeln (sehr dünne Einmalnadeln aus Edelstahl)
ist kaum schmerzhaft und eignet sich für die Therapie der meisten
Störungen von Jugendlichen und Erwachsenen. Für die Behandlung
von Kindern oder sehr schmerzempfindlichen Personen gibt es ein
spezielles Lasergerät, mit dem sich der Nadelakupunktur vergleich-
bare Ergebnisse erzielen lassen, wobei die Behandlung völlig
schmerzfrei ist.
Darüber hinaus gibt es noch andere Formen der Akupunktur wie
die Anwendung von Wärme in Form von Räucherkraut (Moxa)
und das Schröpfen.
Die Akupunkturtherapie erfordert eine exakte chinesische Diagnose,
aus der sich das Therapiekonzept ergibt. Zur Diagnosestellung sind
ein ausführliches Gespräch, eine körperliche Untersuchung
sowie die klassisch chinesischen Untersuchungsverfahren des Puls-
tastens und der Betrachtung der Zunge erforderlich.
Die WHO hat Erkrankungen aufgelistet, die sich gut mit Akupunktur
behandeln lassen. Die Liste umfasst mehr als 40 Diagnosen.
Besonders geeignet sind nach unserer Erfahrung Störungen des
Bewegungsapparates (Wirbelsäulen- und Gelenkprobleme, Rheuma),
Kopfschmerzen und Migräne, Schwindel, Allergien, Asthma,
funktionelle Störungen des Magen-Darm-Traktes (Reizmagen,
Durchfall, Verstopfung), Herzrythmusstörungen, Schlafstörungen
sowie psychische Störungen und allgemeine Erschöpfungszustände.
Auch akute Infekte reagieren meist rasch auf die Behandlung.
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Die traditionell chinesische Medizin nimmt mit ihren 5000 Jahren
Tradition eine Sonderstellung unter den ganzheitlich medizinischen
Methoden ein. Ausgehend von der Lehre der fünf Elemente (Wasser,
Holz, Feuer, Erde, Metall) haben die Chinesen in jahrtausende
langer Beobachtung ein System entwickelt, welches sämtliche Ge-
gebenheiten der belebten und unbelebten Natur einschließt und
erklärt.
Grundlage für das fernöstliche Verständnis ist die Idee
von Yin und Yang, den beiden polaren Kräften, die überall
vorhanden sind, sich gegenseitig ergänzen und durchdringen.
Anders als im Westen wird aber nicht klar zwischen den Gegensätzen
(schwarz - weiß, gut - böse) unterschieden. Vielmehr werden zur
Erklärung der Phänomene des Lebens immer beide Kräfte - wenn
auch in unterschiedlicher Gewichtung - herangezogen.
Die fünf Elemente, der Zyklus der Jahreszeiten, finden vor allem
in der Diätetik und in der Medizin ihre Anwendung. Jede gesundheit-
liche Störung wird nach den Kräften der fünf Elemente, Yin
und Yang, Fülle und Leere und dem Zustand der Körpersäfte
differenziert. Chinesische Diagnosen unterscheiden sich grundsätzlich
von westlichen. So wird beispielsweise eine Magen-Darm-Störung mit
Neigung zum Frieren und Übergewicht einer Nässe-Kälte-Belastung
der Milz im Funktionskreis der Erde zugeschrieben. Die Behandlung
richtet sich nach dieser Diagnose, wobei
Ernährung, Kräuter,
Lebensführung,
Bewegungstherapie, Massagen und
Akupunktur die
Grundsäulen der Therapie sind.
Körperliche und psychische Phänomene werden bei Diagnosestellung
nicht getrennt wie bei uns im Westen, sondern fließen in eine
Diagnose und in ein Therapiekonzept. An diagnostischen Methoden
finden neben einer Befragung und körperlicher Untersuchung
vor allem die Puls- und Zungendiagnose Anwendung. Die Zusammen-
schau aller erhobenen Befunde führt zur chinesischen Diagnose, die
wiederum das Therapiekonzept bedingt.
Aufgrund des ganzheitlichen Ansatzes ist fast jede körperliche
und psychische Störung der Behandlung mit chinesischer Medizin
zugänglich. Eine schulmedizinische Mitbehandlung ist ohne
Weiteres möglich.
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Der energetisch-ganzheitliche Ansatz des chinesischen Weltbildes
schlägt sich vor allem auch in der Bewegungstherapie nieder.
Die bei uns am Besten bekannten Methoden Qi Gong und T´ai Chi
stellen eine Sammlung von meist aus der Natur oder dem Kampf
entlehnten fließenden Bewegungsmustern dar, die in der
Ausführung von "sehr einfach" bis "nur für Geübte" variieren.
Im Prinzip kann Qi Gong von Jedermann, egal in welchem Alter und
Gesundheitszustand, erlernt und durchgeführt werden. Essenz der
Übungen ist der Fluss des Qi, der Lebensenergie. Die meisten
Übungen werden im Stehen ausgeführt, wobei es in China durchaus
üblich ist, morgens auf offener Strasse oder in Parks in Gruppen
Qi Gong zu üben. Der hierdurch optimierte Fluss der Energie
führt nach chinesischer Vorstellung zu Gesundheit und langem
Leben.
Qi Gong kann auch gezielt zur Therapie spezieller Krankheiten ein-
gesetzt werden. So ist zum Beispiel erwiesen, dass sich hoher
Blutdruck und Beschwerden des Bewegungsapparates effektiv durch
regelmäßiges Üben behandeln lassen.
Empfohlen werden die Übungen vor allem bei chronischen ortho-
pädischen Krankheiten (Beschwerden der Wirbelsäule und der
Gelenke), internistischen Störungen (Kreislaufprobleme, Verdauungs-
störungen ...) und psychischen Problemen (Unausgeglichenheit,
Schlafstörungen, Depressionen ...).
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Die Ernährung nach den fünf Elementen gehört zu den
wichtigsten Aspekten der chinesischen Medizin. Der berühmte
Arzt Sun Si Mao (Tang-Dynastie, 618 - 907 n. Chr.) schreibt
dazu: "Wenn man eine Krankheit behandelt, sollte zuerst eine
Ernährungstherapie erfolgen. Erst wenn diese nicht hilft, muss
man es mit Drogen versuchen." Jede gesundheitliche Störung,
sei sie körperlicher oder psychischer Natur, ist als Erstes durch
eine sinnvolle Auswahl der Nahrung und deren Zubereitung be-
handelbar. Nach fernöstlicher Auffassung ist jede Nahrung auch
Heilmittel.
Westliche Diätvorschriften sind üblicherweise sehr allgemein
und orientieren sich an Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung.
Dabei werden für bestimmte Diagnosen (Übergewicht, Diabetes,
hoher Blutdruck ...) Ernährungsempfehlungen gegeben, die alle
von der Krankheit Betroffenen einhalten sollen.
In der chinesischen Diätetik werden Ernährungsvorschriften nicht
nach westlichen Diagnosen, sondern nach dem Zustand des einzelnen
Menschen erarbeitet. Das bedeutet, dass für mehrere Menschen mit
Übergewicht oft völlig unterschiedliche Empfehlungen gegeben
werden. So wird beispielsweise einer übergewichtigen Frau, die
leicht friert, unter Durchfällen leidet und eine depressive Ver-
anlagung hat, der Genuss von Milchprodukten, Südfrüchten und
kalten Nahrungsmitteln nach chinesischer Auffassung nicht empfoh-
len. Bei uns gilt der Verzehr von Magermilchprodukten, Orangensaft,
Salaten etc. jedoch wegen der wenigen Kalorien als wichtigste Diät.
Laut chinesischer Vorstellung wird diese Ernährung aber zu einer
Verlangsamung des Stoffwechsels und weiterer Gewichtszunahme
(trotz weniger Kalorien!) führen, was die Praxis auch meist
bestätigt.
Chinesische Ernährungsberatung durchzuführen bedeutet als
Erstes eine chinesische Diagnose zu stellen, was alle diagnostischen
Maßnahmen wie Befragung, Puls- und Zungendiagnostik beinhaltet.
Da die komplexen, aber hochwirksamen Empfehlungen für uns erst
einmal ungewohnt sind, empfehlen sich mindestens zwei Beratungs-
termine.
Um Missverständnisse zu vermeiden: chinesische Ernährungs-
therapie bedeutet nicht Sojasprossen, Tofu und gebratene Ente
zu essen. Jedes bei uns gebräuchliche Nahrungsmittel ist für
die Therapie geeignet, es geht im Wesentlichen um das Wissen
um die Wirkung der einzelnen Nährmittel auf den eigenen Körper.
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